Dornröschen … die Geschichte
Es war ein mal ein Käferchen, welches sein Dasein in einem Hinterhof fristete. Zwar befand es sich zwischen einigen VW-Bullis und unzähligen Ersatzteilen in guter Gesellschaft, doch war es mit seinem festsitzenden Motor und lange nicht mehr bewegten Automatikgetriebe zu einem langen Dornröschenschlaf verdammt.
Autos die lange schlafen, werden meistens nicht besser. Der Schönheitschlaf des Dornröschens endete, als Werner auf dem Hof auftauchte. Er schien sich für das Dornröschen zu interessieren, obwohl auf seinem einst strahlend weißen Blechkleid bereits das Moos wucherte. Auch einige Blechstellen, in die der Zahn der Zeit Löcher hineingebissen hatte, schienen Werner nicht zu stören. Das Dornröschen versuchte, einen guten Eindruck zu machen. Es reckte sich und streckte sich, doch mit den platten Rädern konnte es Werner nicht mal zeigen, wie gut es auf der anderen Seite noch aussah.
Ein Glück, Werner entschied sich trotz oder gerade wegen des kläglichen Zustandes des Dornröschens, den Wagen zu kaufen. Mit dem Hänger wurde Dornröschen alsbald in die heimische Garage geschleppt. Hier hatte es Dornröschen warm und trocken, wenngleich es auch deutlich weniger Auslauf hatte. In der Einzelgarage rückte Werner dem Dornröschen zu Leibe. Er schreckte nicht mal davor zurück, Dornröschens Kleid zu zerschneiden. Selbst vor der Kehrseite und dem (Rahmen-)Kopf machten
Werner und seine Helferlein nicht halt. Als mit dem Schweißgerät alle Schäden behoben waren, bekam das Dornröschen neue bzw. alte Kotflügel. Die Mode der 70er Jahre mag man ja heute nicht mehr sehen. So kam es, dass das Käferchen inzwischen in der Optik von Käfern bis 1967 umherrollt. Sichtlich stolz war das Dornröschen, als es vom Lackierer zurückkam. Sein neuer Lack glänzte mit den Chromteilen um die Wette, die in der Garage auf Einbau warteten. Doch damit nicht genug. Die Bremsanlage wurde komplett überholt und mit Neuteilen auf Vordermann gebracht.