Körperwelten Stuttgart

von | Mai 8, 2017 | Foto, Kultur, Reisen, Uncategorized

Körperwelten Stuttgart

Am Montag, 08.09.17 besuchte ich mit meinen Kollegen die Körperwelten – Ausstellung in Stuttgart.

Der Hype um die einst als skandalös empfundene Ausstellung des „Plastinators“ Gunther von Hagens hat ja schon geraume Zeit nachgelassen.  Heute scheint sich niemand mehr an der zur-Schau-Stellung toter Körper zu stören. Also gab es keine langen Schlangen zu ertragen. Aber schon einige großformatige Fotos, die den Eingangsbereich zierten, waren etwas befremdlich. Der Schöpfer der Plastinate ließ sich da rücklings auf einer Art Operationstisch liegend, von einigen seiner Kreaturen „untersuchen“. Das dürfte irgendwo zwischen witzig und bizarr einzuordnen sein.

Die Ausstellung „Der Zyklus des Lebens“ zeigt im Prinzip den Weg von der ersten Zellteilung der Eizelle bis zum Tod.

Die Ausstellung ist insgesamt sehr interessant. Allerdings ist sie relativ übersichtlich. Länger als eine Stunde hält sich der durchschnittliche Besucher dort wohl kaum auf. Der Preis von 19 € wäre zu verschmerzen.  Jedoch hätte ich erwartet, dass z.B. beim „Radfahrer“ jemand die Spinnenfäden entfernt. Die Vitrinen wurden hingegen ständig gereinigt.

Auch verschiedene Krankheiten und ihre Folgen werden gezeigt. Vom infarktgeschädigten Herzen, über die Fettleber bis zum Magengeschwür ist so einiges dabei. Natürlich werden nicht nur die geschädigten Organe gezeigt, sondern auch die Hintergründe und Ursachen die dazu gehören.

Fazit:

Die Methode, aus toten Körpern Exponate herzustellen ist an sich sicher genial. Ich frage mich jedoch, ob manche Exponate nicht eher „Kunstwerke“ geworden sind. Solche aus Leichen zu erschaffen, darf man sicherlich kritisch hinterfragen. Warum müssen zum Beispiel zwei Menschen auf einem Aufsteigenden Pferd dargestellt werden? Der Anatomie-Student braucht da wohl eine Leiter, falls er sich Details ansehen möchte.

Dass in der Ausstellung ganze Schulklassen zwischen zu Kunswerken gemachten Leichen herumalbern, als wären sie auf dem Weg zum Bus, fand ich jetzt nicht so toll. Aber vielleicht liegt es ja an mir…

Nachtrag: Entgegen den Infos auf derKörperwelten-Seite darf man in der Ausstellung zu privaten Zwecken fotografieren.

Foto & Text: Welle

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